Darum wird […] der Berg des Hauses zu Waldeshöhen werden. Mi 3,12
2000 Jahre und kein Jubiläum? Luther hatte es besser!
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.
1Kor 15,42
In unserem zeitlich linearen Denken ist es unmöglich, die wechselseitigen Beziehungen des Wortes in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig zu sehen.
Man sollte meinen, dass zu einer prophetischen Aussage in der Vergangenheit eine Erfüllung in der Zukunft kommt. Doch die Schrift ist sehr viel komplexer. Viele konzentrieren sich auf eine einzige Erfüllung und meinen damit sei der Text „erledigt“ bzw. „abhakbar“. Hier haben wir die Prophezeiung, dort die Erfüllung- abgehakt.
Sie meinen, dass sich so nach und nach die ganze Schrift abhaken lässt und dann kommt Christus wieder. Das aber ist ein Irrtum.
Sie übersehen dabei, dass oft zwar 98% erfüllt sind, jedoch nicht die notwendigen 100%.
Sie übersehen die geistlichen Komponenten.
Sie übersehen die absichtliche bildhafte Sprache der Prophetie.
Sie übersehen die biblisch multiple Bedeutung vieler verwendeter Begriffe.
Sie übersehen die notwendige komplette wortwörtliche Erfüllung.
Sie übersehen, dass himmlische Dinge für uns kaum fassbar sind.
Sie übersehen, dass die Schrift bisher in jedes Zeitalter von der Zeit der Apostel über das Mittelalter bis in die Neuzeit, bis zum heutigen Tag in das Leben unzähliger Menschen auf dem gesamten Globus gesprochen hat. Sie alle erlebten die vielfältige persönliche Erfüllung des prophetischen Wortes Gottes in ihrem Leben. So erlebten z.B. Menschen auf einer kleinen Insel im Pazifik, in einer komplett anderen Kultur, dass sich die uralte Prophezeiung von Joel an Israel in ihrem persönlichen Leben wahrhaft erfüllte. Gott erfüllte sie mit seinem Heiligen Geist. Apostelgeschichte 2,16 sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: 17 »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; […]
Und wir denken, dass Prophetie schon vollendet ist, obwohl wir nur einen sehr begrenzten Einblick in die Dinge haben. Wir wissen nur eines, dass die schlußendliche Vollendung erst am Ende der Zeit kommt. Erfüllung ist nicht Vollendung.
Erfüllung von Prophetie bedeutet eben nicht, dass sie damit beendet ist. Jesus selbst redet davon, dass Jesaja 61,1+2a vor ihren Ohren erfüllt ist. Lukas 4,21 Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.
Jesus redet von Erfüllung von Lukas 4,18 […] zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen […] obwohl Johannes der Täufer im Gefängnis stirbt. Wir sehen, dass auch hier noch etwas offenbleibt.
Meinst du etwa die Worte der Gnade seien mit Jesu erstem Kommen erledigt und vorbei? Willst du wirklich abhaken?
Niemals, denn es wird genauso wie es prophezeit ist Wirklichkeit werden im messianischen Friedensreich. Dieses hat aber in Christus geistlich schon begonnen. Wir können diese Prophezeiung eben nicht bei Christus abhaken und zur Seite legen. In Christus hatten wir sie real. Danach zu unseren Zeiten hauptsächlich geistlich. Es wird aber wieder komplett wortwörtlich real werden, wenn Christus wiederkommt.
So gibt es echte Erfüllung des Wortes ohne, dass es damit einfach abgehakt werden kann.
Tatsächlich kann man deshalb sehr viele erfüllte Prophezeiungen finden. Das ist die Natur dieser Schriften, dass sie sich erfüllen. Sie drängen danach. Die Prophezeiungen der Schrift erfüllen sich dabei meist nicht nur einmal. Sie erfüllen sich wieder und wieder zu verschiedenen Zeiten. Manchmal erfüllen sie sich in groben Zügen, manchmal wörtlich im Detail. Manchmal erfüllen sie sich zu einer Zeit sinnbildlich, symbolisch, aber am Ende dann doch anfassbar und real, denn darauf sind sie in Wirklichkeit angelegt. Unser ganzes Leben ist von diesem Wort durchdrungen. Wir begegnen seinem Wort global überall in der Schöpfung, in der Geschichte, in der Poesie, in der Kultur,... . Nichts geht über sein Wort hinaus. Johannes 1,1 Im Anfang war das Wort, […] 3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.
So spricht die Schrift zu jeder Zeit in jede Situation hinein. Sogar in meinem persönlichen Leben kann ich zu meiner Zeit manche dieser Erfüllungen erleben. Ich hoffe, dass du dieses Wunder in deinem Glaubensleben auch schon erlebt hast.
Sind wir nun schon in der Endzeit?
Natürlich leben wir bereits in der Endzeit, denn der helle Morgenstern scheint.
Natürlich leben wir bereits in der Endzeit, denn viele damit verbundene Zeichen und Prophezeiungen sind erfüllt, aber es ist noch nicht die Endzeit, die noch kommt, denn dort wird es gemäß der Offenbarung noch viel intensiver sein.
Alle Prophezeiungen haben ein schlussendliches Ziel, auf das sie gerichtet sind. Sie haben ein besonderes Erfüllungsdatum und darüber hinaus ein Ende, ab dem sie wirklich abgeschlossen erfüllt sind und somit ein für alle Mal erledigt. Nach diesem Zeitpunkt der Vollendung, es ist die Vollendung der Kinder Gottes, sehnt sich die ganze Schöpfung.
Prophetie ist oft Verheißung, aber auch Gerichtsankündigung.
Wenn das Gericht jedoch endgültig vorüber ist, dann hat die Gerichtsankündigung keinen Sinn mehr. Wenn Gott der Sünde nicht mehr gedenken wird, haben die Texte keinen Platz mehr. Sie verschwinden.
Aber sind sie uns nicht einfach auch nur zur Warnung geschrieben? 1Kor 10,11 Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.
Tatsächlich macht eine Warnung nur dann Sinn, wenn sich Umstände und Konsequenzen wiederholen, wenn die Situationen vergleichbar sind. Dann aber trifft die Prophezeiung eben auch auf uns zu. Solange das aber passiert, ist die Prophezeiung noch nicht abgeschlossen. Sie ist noch wirksam und noch nicht endgültig erfüllt.
Nun haben sich aber in Christus alle Prophezeiungen bereits erfüllt. Das muss so sein, da in ihm die Sühne aller Sünden, der vergangenen und zukünftigen Menschheitsgeschichte geschehen ist.
In unserem zeitlich linearen Denken fällt es uns schwer das Ziel dieser Welt nicht am Ende, sondern in der Mitte der Menschheitsgeschichte zu suchen. Kreuz und Auferstehung sind aber in der Mitte. Dort geschah jegliche Neuschöpfung. Das heißt aber nicht, dass ab diesem Zeitpunkt für uns alles erledigt wäre. Das wäre wieder linear gedacht.
Warum kündigt unser Herr ein Gericht überhaupt an? Gott will den Menschen warnen.
Warnung macht aber nur dann einen Sinn, wenn man die Möglichkeit hat zu reagieren.
Ein Gericht wird immer dann angekündigt, wenn ein Mensch die Chance hat diesem zu entgehen.
Es wird ja gerade deshalb angekündigt, dass wir ihm entgehen.
Rettung gibt es aber nur in einem Namen. Das ist der Namen Jesu.
Rettung durch Jesus bedeutet aber nicht, dass das Gericht gecancelt wird, sondern, dass er für mich in das Gericht hinein geht. Er trägt das Gericht. Er trägt meinen Tod. Somit hat Christus jedes angekündigte Gericht im AT und NT bereits getragen. Ohne ihn gab es zu keiner Zeit Sündenvergebung. Wenn es nur in seinem Tod Sündenvergebung gibt, dann ist das Gericht über ihn das ultimative Gericht über alle Menschen.
Das betrifft aber dann auch den Tag des Herrn. Das betrifft auch Harmagedon.
Somit ist der Tag des Kreuzes, Harmagedon. Jeder, der das in Anspruch nimmt, muss nicht dort hin.
Harmagedon wird es geben, es sei denn die Menschen nehmen die Stellvertretung Christi an. Die Offenbarung ist geschrieben, um uns dazu zu drängen Christus zu suchen. Darum ist das Lamm würdig die Siegel zu öffnen. Denn das Lamm ist der Ausweg. Die Siegel sind an ihm bereits erfüllt.
Die Menschen aber müssen unbedingt davon erfahren. Darum gibt es die zwei Zeugen. Darum haben sie diese unglaubliche, einzigartige Vollmacht. Diese Wächter müssen ihr Amt wahrnehmen.
Das komplette AT kann somit noch nicht abgehakt werden. Das ist uns eigentlich bewusst, denn wir lesen regelmäßig darin und nehmen die Worte in unseren Tag hinein. Dort erfüllen sie sich im Kleinen. Doch auch im Großen Weltgeschehen gibt es immer wieder Erfüllungen. Doch mit diesen ist die Prophetie immer noch nicht endgültig abgehakt. Oft stellen wir fest, dass sie noch nicht ganz komplett erfüllt sind. Oft bleibt ein Teil davon offen.
Die Propheten im AT sind nicht nur in den Prophetenbüchern zu finden.
Die Prophetie beginnt im Paradies. Schon Adam bekam ein Wort des Herrn über Christus.
Henoch, über den wir sehr wenig wissen, war bereits ein Prophet, denn er weissagte. Judas 14 Es hat aber auch von diesen geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, 15 Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Gottlosen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Harte, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben.
Abraham bekam Angaben und eine Schau des Sternenhimmels als eine wichtige Verheißung für die endzeitliche Zukunft.
Ein Höhepunkt der Propheten war Mose. 5Mo 34,10 Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der HERR erkannt hätte von Angesicht zu Angesicht,
Außerdem existierten in Israel noch einige Propheten, von denen wir kaum etwas wissen. Sie sagten den Menschen durch den Geist Christi Gottes Wort, jedoch ohne die zukünftige Perspektive für uns heute. Ihre Botschaft diente nur den Menschen zu ihrer Zeit, denn der Herr hat ihre Worte nicht für uns erhalten. Etwas Besonderes ist hierbei Henoch. Seine Schau ist nicht erhalten, sie wird aber trotzdem in der Schrift erwähnt.
Die vielen unbekannten Propheten des AT, z.T. aus den Prophetenschulen, die z.T. durchaus auch „slain in the spirit“ kannten, stehen parallel zu den heutigen christlichen Propheten. 1. Samuel 10,10 Und als sie nach Gibea kamen, siehe, da kam ihm eine Prophetenschar entgegen, und der Geist Gottes geriet über ihn, dass er mit ihnen in Verzückung geriet.
Wir kennen niemanden aus dieser Prophetenschar. Ihre Botschaft ist unbekannt. Auch die Botschaft der heutigen Propheten ist sehr lokal und unbekannt. Seit der Zeit der Offenbarung gibt es keine verlässliche global bedeutende, akzeptierte und beachtete Prophetie mehr. Alles, was von den oft selbsternannten christlichen Propheten gesagt wird, wird nicht wirklich in der Welt bekannt. Es gerät in Vergessenheit und verschwindet in unseren Bibliotheken bzw. Wikipedia. Es gibt keine einzige christliche Prophetie nach der Offenbarung, die uns heute noch dienen muss, denn wir kennen sie nicht. Sie finden, wie zur Zeit des AT nur in einer bestimmten, jetzt christlichen, Nische statt und finden auch nur dort ihre Beachtung. Heutige Prophezeiungen und Visionen „für Deutschland“ oder gar die gesamte Welt sind meist Scharlatanerie. Es gibt sie ohne Zahl. Sie und die Namen ihrer Propheten versinken, wie ihre Vorgänger, alle in der Bedeutungslosigkeit. Nenne mir nur einen neuzeitlichen christlichen Propheten, der global allgemein bekannt ist. Da ist ja Nostradamus noch bekannter.
Seit Christus und den Aposteln ist eben alles Wesentliche gesagt. Die großen Dinge, die mir dienen sollen, stehen in der Schrift. Alles Weitere in Predigten etc. kommt zwar auch zum großen Teil durch Gottes Geist und spricht in unsere Zeit, hat aber niemals die Qualität und die Reichweite der Schrift.
Gott spricht ganz klar heute wie damals durch seine Boten. Er spricht in unsere heutige Zeit genau das, was wir benötigen. Aber eben nur in unsere Zeit in die Gemeinde vor Ort. Zu mir in mein Leben. Er versorgt uns mit seinem Wort. Jedoch haben wir keinen Jesaja oder Jeremia. Wir haben keinen Mose oder Elia.
Das ändert sich erst mit den zwei Zeugen der Endzeit. Wir haben also eine Art „Schweigen“ Gottes auf einer großen, einer globalen Ebene von der Offenbarung bis heute. Die Offenbarung sind die letzten Worte Jesu. Offenbarung 1,1 Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie gedeutet und gesandt durch seinen Engel zu seinem Knecht Johannes, […]
Wenn der Herr nach den zwei Zeugen wieder redet, beginnt eine Vorerfüllung der Prophetie: Es wird weltweit Weisung ausgehen von Zion.
Abgesehen von Christus, sind neben den Propheten in Mose und den Geschichtsbüchern die großen und kleinen Propheten besonders wichtig. Sie prägen unser klassisches Bild eines Propheten.
Die Schau der Propheten wird oft mit der Theorie der „Bergspitzen der Prophetie“ erklärt. Dabei wird die Schau des Propheten mit einem Blick über eine weite Landschaft verglichen. Die Tiefe der Landschaft entspricht der Zeit. Beim Blick des Propheten sind die Bergspitzen, aber nicht die Täler dazwischen sichtbar. Die Bergspitzen scheinen direkt hintereinander zu liegen. Er kann also die zeitliche Dimension dazwischen nicht oder nur wenig erfassen. Daher können die Aussagen des Propheten sehr schnell von einer Zeit in die nächste springen.
Die sehr lange, sogenannte Zeit der Gnade bzw. Zeit der Gemeinde sei als Tal für die Propheten nicht sichtbar gewesen.
Außerdem hat eine Begebenheit verschiedene Bergspitzen und somit auch in der Zeit verschiedene Erfüllungen.
So gut dieses Bild die Sprünge im fließenden prophetischen Text erklärt, gibt es doch Probleme mit dieser Darstellung.
Bei diesem Bild findet die absolut Zentrale Stellung des Kommens Jesu mit Kreuz und Auferstehung in der Prophetie nicht ihre Bedeutung. Doch dort laufen in Wirklichkeit alle Fäden zusammen. Es ist eben nicht eine der vielen Bergspitzen. Es ist nicht ein Ereignis von vielen parallel zu anderen, sondern es ist das absolut größte und wichtigste Ereignis. Daran kommt keine Prophezeiung vorbei. Jede Gerichtsankündigung hat zwingenderweise etwas mit dem Kreuz zu tun. Denn sie zielt auf Buße und Vergebung. Diese gibt es aber nur durch das Kreuz. Denn dort trug der Gottessohn alle unsere Sünden.
Bei den Bergspitzen sehen wir oft nur auf die geschichtliche Ereignisse nach dessen Zeit und übersehen dabei geistliche Aspekte, die z.T. auch schon vor der Zeit des Propheten liegen. Der Prophet spricht dadurch z.T. zeitlich in beide Richtungen. Christus, das Wort, hat Gültigkeit zu jeder Zeit.
So spiegelt sich z.B. das Thema Auferstehung, Hesekiels Totenfeld, nicht nur in realen Auferstehungen wider, sondern in all jenen Begebenheiten, wo Menschen der Verheißung aus der Finsternis in Gottes helles Licht gehen, wo Leben aus dem Tod beginnt.
Beispiel- Berspitzen hinter dem Propheten, vor der Zeit Hesekiels:
Hesekiels Totenfeld ist, wenn der Mensch aus der toten Erde gebildet wird. Hesekiel 37 nimmt ganz deutlich den Bezug zur Schöpfung auf. Es handelt sich um Wiederschöpfung bzw. um Wiedergeburt.
Hesekiels Totenfeld ist der Moment, wenn an der Arche das Dach abgenommen und schließlich die Arche verlassen wird.
Hesekiels Totenfeld ist der Auszug aus Ägypten. Der Pharao in Ägypten ist der Tod, der das Volk nicht ziehen lassen will.
Hesekiels Totenfeld ist die Überquerung des Jordan zur Landnahme. Die Knochen Israels zerfielen zuvor in der Wüste.
Die Bergspitze zur Zeit des Propheten:
Hesekiels Totenfeld ist die Rückkehr des Volkes nach der Gefangenschaft in Babylon.
Die ursprünglichste Bergspitze nach der Zeit des Propheten:
Die Auferstehung Jesu. Dabei ist er das grüne Holz des Volkes. Niemand als allein Christus führt die Menschen aus dem Totenreich. Ohne diese Bergspitze gäbe es alle anderen nicht. Das gilt von der Schöpfung an, bis zur Endzeit.
Beispiel Bergspitze nach der Zeit des Propheten:
Hesekiels Totenfeld ist die Wiedergeburt in der Gemeinde, Ostern und Pfingsten, denn Gott spricht zu Heskiel vom Ganzen Haus Israel. Joh 10,16 Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.
Hesekiels Totenfeld ist die Rückkehr nach dem Holocaust.
Die letzte, abschließende Bergspitze
Hesekiels Totenfeld ist schlußendlich die Erwählung und Auferweckung Israels in und nach der letzten Woche der Endzeit.
Es wird in der Theorie der Bergspitzen behauptet, dass die Zeit der Gemeinde, die Gnadenzeit ein Tal sei und von den Propheten nicht gesehen wurde. Wie kann dann aber Petrus gerade diesen Punkt in der Einleitung seines Briefes aufgreifen? Petrus benennt die Gnadenzeit nicht als Tal, das die Propheten übersahen, sondern vielmehr als besonderen Berg (neben Christus), der den Propheten auffiel, wie kein zweiter. Er schreibt an die christliche Gemeinde von der „Gnade für euch“. Er schreibt also, dass Propheten eben von dieser Gnadenzeit der Gemeinde wussten und davon geweissagt haben.
Wenn wir die Aussage des 1. Petrusbriefes nehmen, ist das vereinfachte Bild der Bergspitzen nicht komplex genug. Denn dort vereinen sich die Botschaft des AT und des NT, die wir so oft inhaltlich und geschichtlich strikt trennen wollen. 1. Petrus 1,12 Ihnen ist offenbart worden, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienen sollten mit dem, was euch nun verkündigt ist durch die, die euch das Evangelium verkündigt haben […]
Diese seltsame Verknüpfung von AT und NT entsteht durch das Kreuz in der Mitte der Schrift. Das AT bezieht sich eben auf Christus, der wiederum im NT von den Predigern verkündet wird. Duch diese Schnittstelle bedienen uns die Propheten des AT mit den Inhalten unsrer heutigen Verkündigung des Evangeliums. Es ist dasselbe.
Wer jedoch sind die Propheten, „die geweissagt haben von der Gnade für euch“?
Hier sehen wir, dass wir nicht nur zurecht die Gnadenzusagen Jesajas, Jeremias und der anderen Propheten auf uns Christen, die „anderen Schafe, nicht aus diesem Stall“, beziehen. Wir sind sogar diejenigen, denen sie von Anfang an in erster Linie mit ihrer Botschaft dienen sollten.
Jesaja, Jeremia, uvm., denn welche Propheten sollten es sonst sein?
Wir haben keinen einzigen Propheten, der speziell für die christliche Gemeinde spricht. Wir haben niemanden, der eindeutig das Heil bei den Heiden sieht.
Die Zeit der Gemeinde ist unsichtbar für den, der es nicht versteht die Verheißung der Gnade für Israel auch auf die Gemeinde zu beziehen. Die Propheten wussten davon. Jesus hat den Emmaus Jüngern davon erzählt. Nach Christus musste das Heil beginnen. Es begann bei den Heiden. Es ist dasselbe Heil, das Israel trifft, denn es ist ein Gott, ein Glaube, eine Berufung. Wir sind die ersten Erben des Heils und wir werden die Letzten sein, die es bekommen, denn Israel überholt uns in der Endzeit.
Der kundige Alttestamentler muss verstehen, dass alles auf Christus zielt und über ihn hinaus auf seine Eva, seine Jünger. Denn die Propheten des AT sprechen von der Gnade für uns, von unsrer Seligkeit, von unsrer Herrlichkeit in Christus. Es werden hier keine speziellen Propheten angesprochen, die vielleicht für uns heute verlorengegangen sind. Petrus spricht hier von den bekannten Propheten. Wir haben nur vergessen, dass sie von uns reden.
Wo aber sind die Verheißungen, die die Gnadenzeit der Gemeinde betreffen?
Jegliche Verheißungen, die das messianische Friedensreich betreffen, zielen auch in diese Zeit. Denn was im messianischen Friedensreich real kommt, haben wir geistlich heute schon bekommen. Das bestätigt der Hebräerbrief.
Wir haben den dritten Tempel bereits, denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes.
Unsere Weisung kommt bereits direkt vom Herrn.
Wir bringen ihm bereits unser Leben als Opfer, das lebendig, heilig und wohlgefällig ist.
Wir sind bereits zum himmlischen Jerusalem gekommen, uvm.
Diese Erfüllung zu unsrer Zeit, der Zeit der Gemeinde haben andererseits immer wieder zu dem Irrtum geführt, dass das schon alles ist. Doch die Realität kommt unweigerlich noch.
Wir denken oft, dass das, was wir bekommen haben, schon mehr ist als alles andere. Doch wir haben es nur geistlich bzw. im Geist. Wir haben es noch nicht real, körperlich.
Geist bedeutet aber nie mehr als Körper. Geist ohne Körper ist genauso ein notvoller Zustand, wie Körper ohne Geist. Es gehört einfach untrennbar zusammen.
Alles wird sich daher noch real erfüllen.
Manche Bergspitzen der Prophetie sahen die Propheten selbst noch nicht. Sie werden uns nur im Verlauf der Geschichte deutlich. In der Zeit der NS-Diktatur erfüllt sich die endezeitliche Woche ein weiteres Mal vor der bestimmten Zeit. Diese Bergspitze war jedoch davor nicht sichtbar. Meist können die Bergspitzen der Erfüllung erst mittendrin oder danach ausgemacht werden.
Die zeitliche Dimension zwischen den Bergspitzen wurde zwar von den Propheten nicht erfasst, jedoch erahnt. Sogar die Menschen zu denen gesprochen wurde erkannten, dass Prophezeiungen weit in die Zukunft reichten. Das ging sogar so weit, dass Zeitgenossen des Propheten seine Worte nicht mehr ernst nahmen. Lag doch besonders die Gerichtsankündigung für sie in der fernen Zukunft.
2. Petrus 3,3 Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen 4 und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist.
Der Prophet spricht immer in seine eigene Zeit. Er ahnt aber, dass er bis in unsere bzw. eine ferne Zeit redet. Er versucht das zu ergründen, aber er schafft es nicht. Es muss ihm ausreichen, dass seine Prophezeiung nicht für ihn selbst ist, sondern dass sie durch ihn hindurch für uns, für Menschen in seiner fernen Zukunft gesprochen wird. 1. Petrus 1,10 Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die geweissagt haben von der Gnade für euch, 11 und haben geforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutet, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach. 12 Ihnen ist offenbart worden, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienen sollten mit dem, was euch nun verkündigt ist durch die, die euch das Evangelium verkündigt haben durch den Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt ist, – was auch die Engel begehren zu schauen.
Sie sollen „euch“ damit dienen. Wie ist das zu verstehen? Seit der Verfassung des Petrusbriefes, bis heute und auch in der Zukunft, bis zu der Zeit, wenn dieses Schriftwort aufgelöst wird- in dieser gesamten Zeit, durch die Jahrtausende hindurch, dient uns dieses Wort. Durch alle Zeiten bis heute haben Christen also die Worte der Propheten zu Recht auf sich selbst bezogen, denn es sollte gerade ihnen dienen.
Der Inhalt der alttestamentlichen Prophetie ist also im Schwerpunkt:
Leiden und Sterben Christi - hier hinein fällt jedes Gerichtswort
Die Gnadenzeit der Gemeinde – hier hinein fällt jedes Heilswort
Die Propheten wussten davon. Sie wussten, dass sie uns dienen sollten.
In seiner eigenen Zeit wird der Prophet daran gemessen, ob seine Prophezeiung eintrifft. Besonders Heilspropheten standen unter Beobachtung. Jeremia 28,9 Wenn aber ein Prophet von Heil weissagt – ob ihn der HERR wahrhaftig gesandt hat, wird man daran erkennen, dass sein Wort erfüllt wird.
Die Prophezeiung ist aber so formuliert, dass sie auch über seine eigene Zeit hinausgeht, denn das komplette Wort Gottes hat absolute Gültigkeit bis in das messianische Friedensreich hinein.
Wäre das Wort des Propheten zu seiner Zeit bereits erfüllt und somit schon komplett Fleisch geworden, hätte es keine Komponente über seine Zeit hinaus. Es könnte aus der Schrift entnommen werden bzw. es wäre gar nicht erst aufgenommen worden.
Jedes Schriftwort, also wirklich jedes Wort unsrer Schrift hat einen aktuellen Bezug in unsere Zeit. 2. Timotheus 3,16 Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 17 dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.
Zurechtweisung hat übrigens immer eine zukünftige Komponente (s.o.).
Dieses Wort an Timotheus wird zeitlich nicht eingeschränkt, erübrigt sich aber, wenn das Wort Gottes einmal in unseren Herzen geschrieben steht.
Wir wissen um viele Propheten, deren Worte verloren gegangen sind, die nicht in die Schrift aufgenommen wurden. Diese hatten in ihrer göttlichen Prophezeiung keine allgemeingültige Perspektive über ihre Zeit hinaus, sonst hätte der Herr ihr Wort erhalten. Wir haben und hatten zu allen Zeiten gutes Wort Gottes, das aber nur an einem bestimmten Ort in eine bestimmte Zeit hineingesprochen wurde. Es sollte nicht darüber hinaus dienen und ging uns somit „verloren“.
Selbst sehr gute, geistgewirkte Vorträge und Schriften sind über ihre Zeit hinaus einfach verschwunden. Selbst eine Archivierung erhält sie nicht. Niemand holt sie jemals wieder hervor. Wie anders ist Herr, dein Wort über Jahrtausende hinweg.
Die Perspektiven der Propheten, die wir aus der Schrift kennen gehen alle angefangen von der eigenen Zeit, über Christus hinaus bis in die Endzeit hinein, denn ihre Prophezeiungen sind gültig bis zum Ende der Schrift.
In der letzten Woche Christi erfüllte sich die komplette Schrift. Seine Erfüllung beschränkte sich dabei nicht auf das AT. Auch das NT mit seiner Gandenzeit bis hin zur Endzeit erfüllte der Gottessohn in dieser Woche. Er erfüllte dabei Dinge und Geschichten, die zeitlich noch gar nicht geschehen waren. Er erfüllte Worte aus dem NT, die noch gar nicht gesprochen bzw. niedergeschrieben waren. Er erfüllte Dinge und Geschichten aus der Geschichte der Menschheit bis heute. Auch unser „Morgen“ erfüllte er bereits am Kreuz. Darum haben wir z.B. bis heute noch Anteil an seinem Leiden, das schon geschehen ist. Er erfüllte Dinge, die bis heute noch nicht sichtbar oder erkennbar sind. Sie müssen noch offenbar werden.
In der letzten, der endzeitlichen Woche der Welt wird die komplette Erfüllung der Schrift in Christus offenbar.
Christus ist das abschließende Wort. In ihm erfüllen sich von Adam an alle Propheten.
Er ist Henoch, denn keiner, wie er hat Gott gefallen.
Er ist Mose, denn er führt sein Volk aus der finsteren Sklaverei der Sünde. Apg 3,22 Mose hat gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird.
Er ist Elia. Er erweckte den Sohn der Witwe zum Leben. Er sammelt Israel und führt sie zum Herrn zurück.
Er ist Elisa. Er heilt vom Aussatz auf dem Weg.
Er ist Jesaja. Er wurde direkt von Gott zu uns gesandt.
Er ist Jeremia, der leidende Gottesknecht.
Er ist Hesekiel, der die Herrlichkeit Gottes sah.
Er ist Daniel, denn er ist die Weisheit selbst.
Er ist Jona, der drei Tage und Nächte im Bauch des Fisches verbrachte.
Die zwei Zeugen bilden den Abschluß der Propheten. Sie sind Mose, denn sie verwandeln Wasser in Blut. Sie sind Elia, denn sie halten den Regen zurück. Sie sind Jesaja, denn sie kämpfen um den richtigen Gottesdienst. Sie sind Jeremia, denn sie sind über Völker und Königreiche gesetzt. Sie sind Henoch, denn sie werden entrückt. Sie sind Jona, denn das geschieht nach 3 Tagen. Sie sind Serubbabel, denn sie bauen den Tempel. Sie sind Elisa, denn was sie auch sagen, es geschieht. Sie sind …
So wie sich die Propheten alle in Jesus bzw. den zwei Zeugen „erfüllen“, so erfüllt sich ihr Wort
Es gibt keine geschichtliche Entwicklung des Glaubens. Es gibt keine religiöse Evolution. Von Anfang bis zum Schluss geht es immer nur um Christus. Von Anfang an war das Ende geplant.
Keiner weiß genau, wann Christus wiederkommt. Tag und Stunde bleiben bis zu seinem Erscheinen unbekannt. Es wird uns bis zu seinem Erscheinen niemals möglich sein das genaue Datum zu ermitteln. Und wenn wir ein Datum und eine Stunde ermitteln und es rechnen viele damit, dass es so kommt, dann werden sie enttäuscht werden. Denn sonst stimmt folgender Vers nicht: Matthäus 24,44 […] Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.
Nicht einmal der Sohn weiß um Tag und Stunde. Matthäus 24,36 Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein.
Dieses Wort wird bis zu seiner Wiederkunft immer gelten.
Da Christus das Wort ist, müssten Tag und Stunde der Bibel zu entnehmen sein, wenn er es wüsste. Doch Tag und Stunde sind- auch verschlüsselt- einfach nicht in der Schrift enthalten.
Das Einzige, was wir wissen, sind die vielen Zeichen. Sie verraten es uns, wenn sich dieses Ereignis nähert.
Dem Herrn hat es gefallen diese Welt „unter dem Himmel“ für uns nicht nach göttlicher Festsetzung bzw. Vorherbestimmung zu ordnen, sondern nach erfüllter Zeit. Prediger 3,1 Für alles gibt es eine ⟨bestimmte⟩ Stunde[„Festsetzung“]. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel ⟨gibt es⟩ eine Zeit: 2 Zeit fürs Gebären und Zeit fürs Sterben, Zeit fürs Pflanzen und …[…]
Wir wissen nicht den genauen Zeitpunkt, wann genau das Kind geboren wird, wir sehen aber die Wehen. Wir wissen nicht den genauen Zeitpunkt, wann jemand stirbt, wir sehen aber die Anzeichen, wenn das Leben weicht.
Wir wissen bei fast nichts in dieser Welt, die genauen Zeitpunkte, aber wir wissen ziemlich genau wann etwas geschieht aufgrund der Zeit, die sich erfüllt.
Wir wissen nie die genauen Zeitpunkte, wissen aber vielleicht Monat und Jahr. Wir meinen vielleicht irgendwann den Tag zu wissen, aber die genaue Stunde der Geburt bleibt unbekannt, selbst wenn wir die starken Wehen sehen. Wir wissen aber meist vorher das Geburtsjahr oder den Geburtsmonat. Je näher es kommt, desto genauer wissen wir es. Wir wissen auch, wie lange eine Schwangerschaft ungefähr dauert.
Auch in der Schrift haben wir gewisse Zeitangaben. So wissen wir z.B., dass die Trübsal sieben Jahre dauert. Wir wissen, dass es nach der Trübsal direkt mit den Zeichen der Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit weitergeht. Matthäus 24,29 Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren,[…]
Je näher es kommt, in der Trübsal z.B., können wir also ziemlich gut die Zeit eingrenzen, wann Christus wiederkommt.
Es geht in diesen Dingen aber nie um den Zeitpunkt, sondern um das Geschehen. Denn damit so etwas geschieht, muss sich immer erst eine Zeit erfüllen.
Galater 4,4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, […]
Lk 9,51 Es begab sich aber, als die Zeit erfüllt war, dass er in den Himmel aufgenommen werden sollte, da wandte er das Angesicht, entschlossen, nach Jerusalem zu wandern.
Wie Christus müssen wir darauf warten, dass sich die Zeit mit allem, was da kommt, erfüllt.
Matthäus 25,13 Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.
Darum sollen wir wachsam damit rechnen, dass er wiederkommt. Darum haben wir Zeichen für die unmittelbare Nähe des Ereignisses von Christus selbst bekommen. Darum sollen wir die Zeichen der Zeit und die Schriften studieren. Jesus fordert uns dazu auf die Zeichen der Zeit zu interpretieren. Matthäus 24,32 Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 33 So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, dass es [oder „er“] nahe an der Tür ist.
Jesus will immer, dass wir unsere Zeit beurteilen können.
Lk 12,56 Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu beurteilen. Wie aber kommt es, dass ihr diese Zeit nicht zu beurteilen wisst?
Erkenntnisse sind uns durch das Studium der Schrift versprochen. Daniel 12,4 Und du, Daniel, halte die Worte geheim und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele [werden ⟨suchend⟩ umherstreifen oder werden es durchforschen], und die Erkenntnis wird sich mehren. (EF)
Darum kommt für uns die Wiederkunft Jesu niemals überraschend. 1Thess 5,4 Doch ihr, liebe Brüder und Schwestern, lebt ja nicht in der Finsternis. Also kann euch der Tag, an dem der Herr kommt, auch nicht wie ein Dieb in der Nacht überraschen.
Alles, was wir bisher haben können, sind Vermutungen. Wir haben nichts in der Hand.
Apostelgeschichte 1,7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat.
Vermutungen sind niemals falsch. Es ist richtig zu vermuten, dass das Kind bald kommt, wenn wir die Wehen sehen. Es ist richtig sich darauf vorzubereiten, wenn wir den Eindruck haben, dass bald ein neuer Erdenbürger das Licht der Welt erblickt. Es wäre absolut uverantwortlich sich nicht darauf vorzubereiten. Es ist niemals falsch zu einer gewissen Zeit damit zu rechnen, auch wenn wir es nie wirklich wissen.
Das NT ist voll von diesen Vermutungen. Die Schreiber rechneten z.T. mit der Wiederkunft Christi zu ihrer Lebenszeit. Jak 5,8 So wartet auch ihr geduldig; stärkt eure Herzen, denn die Wiederkunft des Herrn ist nahe!
Vermutlich haben sie die Zeichen ihrer Zeit interpretiert, denn sie kannten die Worte Jesu. Es war nicht falsch, aber noch nicht die Zeit.
Jedes Paar, das ein Kind erwartet, richtet nicht nur ein Kinderzimmer ein. Man stellt, soweit man kann, sein ganzes Leben darauf ein. Man ist in froher Erwartung.
Dasselbe erwartet Christus von uns. Er will, dass seine Braut auf ihn wartet. Er will, dass wir uns nach ihm sehnen. Wer von uns weiß schon den genauen Zeitpunkt, wann sein Partner nach der Arbeit wieder nach Hause kommt. Christus will aber, dass immer, wenn wir die Türe hören, wir mit ihm rechnen. Er will, dass wir die „Tage zählen“, bis zu seiner Wiederkunft.
Wachen bedeutet niemals zu wissen, aber aufgrund von Anhaltspunkten und Zeichen auf jeden Fall fest damit zu rechnen.