Darum wird […] der Berg des Hauses zu Waldeshöhen werden. Mi 3,12
2000 Jahre und kein Jubiläum? Luther hatte es besser!
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.
1Kor 15,42
Am dritten Tag überschneiden sich Zeit und Ewigkeit. Das Alte vergeht und das Neue setzt sich durch.
Jesus, der Neue, der Auferstandene, der Ewige, zeigt sich auf der Erde, innerhalb der Zeit.
Mit der Zeit ist es so wie mit einer Dimension. Wie ein Gerade aus unendlich vielen Punkten besteht, so verhält es sich mit der Zeit. Wir sind nur in der Lage jeden unendlich kleinen Punkt zu erleben. Das ist unser Augenblick. Weder die Zukunft, noch die Vergangenheit stehen uns zur Verfügung. Wir leben innerhalb der Zeit und können nicht heraus. Zeitlosigkeit wäre die Macht die Zeit nicht von innen wie einen Augenblick, einen Punkt wahrzunehmen, sondern einen Schritt zurücktreten zu können und sie von außen wie eine Linie zu betrachten. Wir wären die Zeit als Begrenzung unseres Daseins los. Damit wäre auch der Tod überwunden.
Die Zeit definiert sich durch einen Anfang und viel wichtiger sie definiert sich durch ein Ende. Durch die Erschaffung der Zeit wurde von Anfang an ein Ende geschaffen. Der Tag des größten Leides musste von Anfang an ein Ende bekommen. Sünde und Tod mussten beendet werden. Dazu dient die Zeit, die ständig abläuft. Alles ist dieser Zeit unterworfen.
Dem gegenüber steht unser Gott.
Hebr 7,3 Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit.
Zeit hat immer einen Anfang und ein Ende. Im extremen Fall sogar nur einen sehr engen Raum, einen Zeitpunkt. Christus hat weder „Anfang der Tage“ noch „Ende des Lebens“. Christus ist zeitlos. Als Mensch ist er geschaffen bzw. geworden und gestorben. Als Gott nicht. Er ist aber beides 100% gleichzeitig. … und wieder ein Paradoxon.
Unser Gott ist mächtiger als die Zeit. Er steht über der Zeit. Er beherrscht Zeitreisen. Johannes kommt bei seiner Reise in den Himmel bis in unsere ferne Zukunft, wo jedes Wesen Gott preist.
Und das ist nicht nur eine Vision, eine Schau im Geist, denn er interagiert mit den Personen im Himmel. Sie sehen ihn z.B. weinen und sprechen ihn an.
Die Bibel spricht von Ewigkeit. Allerdings greift die Bibel für uns Menschen zu Zeitbegriffen, um uns Ewigkeit zu erklären: von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wäre Ewigkeit jedoch nur ein langer Zeitbegriff, dann würde auch Gottes Zeit irgendwann ablaufen. Es wäre wie bei uns Menschen. Unsere Zeit läuft ab. Weder unseren Anfang noch unser Ende können wir dabei endgültig erforschen, so sehr wir das auch anstreben. Prediger 3,11 […] nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
Unsere Begrenztheit ist uns oft nicht klar. Wir denken es würde alles immer so irgendwie weitergehen. Wir denken Zeit, unsere Zeitpunkte, könnten einfach nie aufhören. Ein ewiges Leben wäre dann ein ewiges Werden und Vergehen, ein Wachsen und Sterben. So sind schon unsere Jahreszeiten angelegt. Ein ewiger Zyklus. Existiert diese Erde doch schon Milliarden von Jahren- eine halbe Ewigkeit. Als nächstes werden wir den Weltraum erobern. In Zukunft leben wir in einer anderen Galaxie.
Vergehen bedeutet aber eben sterben. Doch kann der immer wiederkehrende Tod wirklich ein gewinnbringendes Werkzeug in einem sich ewig wiederholenden Lebenszyklus sein? Der wiederkehrende Tod als wichtiger Teil des ewigen Lebens? Das wäre dann, wie wenn immer wiederkehrender Krieg ein wichtiger Bestandteil eines ewigen Friedens wäre. Oder Schwarz als ein wichtiger Teil von Weiß. Es ist unsinnig davon auszugehen, dass die Zeit, wie wir sie kennen, die alles beendet, an sich ewig ist.
Einen ewigen Zeitzyklus mit Tag und Nacht in Ewigkeit, kennen wir nur vom feurigen Pfuhl, dem Ort der Strafe Gottes. Offb 20,10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Bleibt die Verdammnis, wie Jesus sie nennt, somit unter der Zeit? Dort gibt es im Gegensatz zur Ewigkeit Tag und Nacht. Das ist dann aber kein ewiges, zeitloses Leben, sondern der immer wieder von neuem wirksame zweite Tod.
In der Bibel ist die Menschheitsgeschichte mit dieser Welt, mit genau dieser Erde verknüpft. Und wie die Wissenschaft sagt, hat auch diese Welt irgendwann ein Ende. Wir denken allerdings wir haben ein glückseliges Leben á la Star Trek vor uns, in dem die Menschheit zum Wohle aller zur Vernunft gekommen ist? Wir denken, dass der Mensch sich immer höher entwickelt, zum ethisch perfekten Wesen? Wir denken, wir könnten dem Ende dieser Erde in der Zukunft irgendwie entfliehen und an einem anderen Ort völlig anders weitermachen? Schon heute wollen manche auf den Mars und Pläne zur Besiedlung des Mondes gibt es auch schon. Wäre es nicht vielmehr so, dass wir unsere Verlorenheit bis in die entferntesten Winkel der Galaxie tragen würden?
Gott selbst hat uns den Weg zum Baum des Lebens verstellt. Unsere Menschheit besteht somit nicht ewig. Wir werden nicht den Code zum ewigen Leben knacken. Je eher wir dran sind den Code des ewigen Lebens zu knacken, desto mehr sind wir am Ende der Zeiten angelangt, denn der Cherub mit dem Schwert steht zwischen uns und dem Baum des Lebens.
Wir leben nicht in einer sich immer höher entwickelnden Menschheit. Gott hat uns durch den Tod vielmehr bewahrt vor einem ewigen Leben in Hass, Gewalt und Not. Schon die frömmsten Menschen der Bibel sterben lebenssatt. 1Mo 25,8 Und Abraham verschied und starb in einem guten Alter, als er alt und lebenssatt war, und wurde zu seinen Vätern versammelt.
Irgendwann ist es mit diesem Leben einfach auch gut, denn der Mensch kann die Sünde niemals überwinden. Es wird vielmehr schlimmer. Und wer älter ist hat sich auch mehr Sünde angehäuft. Johannes 8,7 Als sie ihn nun beharrlich so fragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. 8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. 9 Als sie das hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst;
Wer Jesu Endzeitreden ernst nimmt, kann nicht von einer Höherentwicklung ausgehen. Vielmehr nimmt das Böse zu. Es reift aus. Es kommt zu einer noch nie dagewesenen Steigerung dessen, was die Welt bis jetzt erlebt hat, und wir reden noch von einer Überwindung des finsteren Mittelalters. Wie können wir im Atombombenzeitalter von einer Höherentwicklung sprechen gegenüber Zeiten, in denen man mit Schwertern aufeinander einschlug? Ist das etwa zivilisierter? Mt 24,21 Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird.
Unvorstellbar, dass alles noch schlimmer kommt, wo doch die Menschheit schon so viel unsägliches Leid erlebt hat. Gott hat aber in seiner Gnade von Anfang an allem ein Ende bestimmt. Gott hat von Anfang an das Prinzip Weizenkorn geplant. Das bedeutet, es geht zwar durch den Tod hindurch aber für den, der den Keim des neuen Lebens in sich trägt, zur paradiesischen Herrlichkeit. Der Tod gehört niemals zum Leben, trotzdem müssen wir durch ihn hindurch. Der Tod ist jedoch kein geöffnetes Portal in eine andere Welt, sondern ein verschlossenes. Der Mensch ist verloren. Gott musste den Menschen zuerst vom Baum des Lebens entfernen, dass der Zustand, der sich steigernden Verlorenheit, nicht für ewig besteht und dass die Zeit der Verlorenheit ihr Ende findet und nicht alles ewig so weiterläuft. Der Tod begrenzt die Sünde. Der Tod eines „Hitlers“ ist Gnade für die Welt.
1. Mose 3, 22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und nehme auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! 23 Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war. 24 Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.
Bei Gottes Ewigkeit handelt es sich um Zeitlosigkeit. Die Zeitlosigkeit Gottes bedeutet, dass es nur für uns Menschen, für diese Erde, für diese Schöpfung eine Einbahnstraße aus gestern, heute und morgen gibt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind alle direkt vor dem Auge Gottes. Joh 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.
Interessanterweise sagt Jesus nicht, dass er schon vor Abraham war bzw. vor Abraham existiert hat. Er benutzt die Gegenwartsform „ich bin“ und setzt diese vor die Existenz Abrahams, nicht nur zeitlich, sondern qualtitativ. Er ist bevor Abraham überhaupt erst wurde, was er war. Seine Gegenwart war vor Abrahams Zukunft und das sagt Jesus ca. 2000 Jahre nach Abraham.
Offb 1,8 Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
Für uns Menschen innerhalb der Zeit ist Christus, der da ist, der da war und der da kommt und das galt früher, zur Zeit des Verfassers, genauso, wie heute. Die Schrift spricht erstaunlicherweise in jede Zeit gleichermaßen in Präsens. Wer würde das „ist“ in Offenbarung 1,8 ausschließlich in die Vergangenheit, in die Zeit des Verfassers setzen? Wir müssten dann korrekterweise sagen, dass das nur für Johannes damals so war und dass wir nicht wissen, ob es für uns heute noch so ist. Aber lesen und spüren wir die Gültigkeit seines Seins nicht in unserer Zeit, in unsrem heutigen Augenblick? Und meinen wir, das wäre morgen nicht mehr so? Sein Wort ist immer gegenwärtig. Es spricht zu allen Zeiten gleichzeitig. Selbst seine Vergangenheit ist für mich, als wäre es gestern gewesen.
Für Johannes 8 (s.o.) ist Jesus der, der in der Vergangenheit „ist“ bzw. seine Gegenwart hat. Jesus „ist“ eben zu jeder Zeit, gestern, heute, morgen,… . Um das zu verstehen, müssen wir uns vielleicht vorstellen, als wäre für Gott die komplette Weltgeschichte gleichzeitig nebeneinander wie ein Zeitstrahl, denn so macht es David in Psalm 39. Er verbindet Zeit und Breite und drückt damit die Überschaubarkeit seines Lebens für Gott aus. Ps 39,6 Siehe, meine Tage sind eine Handbreit bei dir, […].
Hebräer 4,13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.
Wenn dieser Text die zeitliche Komponente beinhaltet, das heißt kein Geschöpf zu allen Zeiten, jederzeit, dann spricht dieser Text von der göttlichen Gleichzeitigkeit, denn es ist alles vor ihm aufgedeckt. Nichts wird durch die Geschichte zugedeckt.
An der Schrift sehen wir, dass die Geschichten der Vergangenheit für Gott sehr präsent sind. Das Blut Kains schreit bis in Jesu Gegenwart. Auch der Hebräerbrief redet davon, dass Abels Blut redet. Es wird nicht nur gesagt, dass das Blut Abels nicht vergessen wird, sondern es redet für Gott heute noch. Für uns Menschen ist das längst vergangen. Wir hören es längst nicht mehr.
In Mk 12,18ff (Lk 20,27ff) wird Jesus nach der Auferstehung der Toten befragt. Nach Jesu Aussage hat Mose die Auferweckung der Toten angedeutet. Lk 20,37 Dass aber die Toten auferweckt werden, hat auch Mose beim Dornbusch angedeutet, wenn er den Herrn »den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs« nennt. 38 Er ist aber nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn leben alle.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass Abraham, Isaak und Jakob bis zu ihrer Auferstehung bei Jesu Wiederkunft als lebendige Seelen im Himmel existieren, warum hat dann Mose zu seiner Zeit, nach Jesu Aussage, mit der Formulierung: „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“ nicht nur die Lebendigkeit der Seelen, sondern speziell die Auferstehung angedeutet? Wenn Abraham, Isaak und Jakob für unseren Gott im Himmel nicht schon auferstanden wären, wäre Gott dann nicht für den Zeitraum von ihrem Tod bis zu ihrer Auferstehung ein Gott von noch Toten, deren Seelen allerdings im Himmel auf ihre Erlösung warten? Ist nicht die Bezeichnung lebendige Seele eine Bezeichnung für den kompletten, lebenden Menschen? 1Mo 2,7 Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.
Schon die Fragestellenden, die Jesus eine Falle stellen wollen, gehen von einer gemeinsamen Auferstehung der 7 Brüder aus, die zu unterschiedlichen Zeiten sterben. So sieht es auch die Schrift. Doch steht zuerst Christus von den Toten auf, danach erst alle anderen. Die anderen Toten werden erst am Ende der Zeiten auferweckt. Wie kann Jesus dann aber zu seinen Lebzeiten davon reden, dass Abraham, Isaak und Jakob schon leben, wenn sie noch nicht auferweckt sein können, weil er selbst, Christus, der Erstgeborene von den Toten ist? Oder heiß „für ihn leben alle“, dass das halt nur theoretisch für Gott so ist? Wie wenn jemand heute leichtfertig behaupten würde: „Ach, für mich leben die einfach alle.“ Per Definition? Warum wird dann in den Parallelstellen gesagt: Mt 22,32 »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden.
Jesus nimmt diesen Vers als Beweis der Auferstehung.
Wir haben uns die Vorstellung angewöhnt, dass bei unserem Tod die Seele zu Gott geht, aber der Leib auf der Erde bleibt bis zur Auferstehung der Toten. Und das ist aus menschlicher Sicht auch genau richtig so, daran ist nichts falsch.
Bei der Erscheinung auf dem Berg der Verklärung hatten aber Mose und Elia Körper, so dass Petrus ihnen Hütten bauen wollte. Das war noch vor der Auferstehung Jesu. Auch Johannes sieht weiß gekleidete Menschen im Himmel, die sich vor Gott niederwerfen. Auch den Seelen unter dem Altar wird ein Gewand gegeben. Nirgends sehen wir leiblose Seelen. Unsere Seele ist nicht körperlos nackt im Himmel. Der neue Leib steht schon bereit. Doch er entsteht aus dem alten Leib, der dafür gesät wird. 1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.
Es ist nicht nur für Gott so. Sie leben tatsächlich. Sie haben die Auferstehung, die erst nach Christus passiert schon hinter sich. Bei Gott hört eben die Zeit auf. Abraham, Isaak und Jakob- unterschiedlich gestorben, sind schon auferstanden, obwohl ihre Auferstehung für uns noch kommt. Sie leben. Sie haben ewiges, zeitloses Leben. Für uns aber innerhalb der Zeit kommt der Tag ihrer Auferstehung erst noch. Er liegt in unsrer Zukunft. Aus meiner menschlichen Sicht heraus müssen wir noch bis zur Auferstehung von Abraham, Isaak und Jakob warten. Ihre Gräber sind nicht leer, wie Jesu Grab. Ihre Gebeine befinden sich noch bei uns auf der Erde. Aus unsrer irdischen, der Zeit unterworfenen Sicht müssen sie noch auferweckt werden. Ihre Gebeine sind noch nicht wieder mit Leben gefüllt. Abraham wird bei Jesu Wiederkunft mit den anderen Toten auferweckt werden. Aus unsrer irdischen Sicht heraus müssen die Toten noch auf das Ende warten.
Für Gott sieht es aber anders aus. Für ihn leben sie schon heute. Für den zeitlosen Gott ist morgen gestern schon gewesen. Durch den Übergang in den Himmel kommen sie aus der Zeit in die Zeitlosigkeit Gottes. Dort sind sie bereits auferstanden. Obwohl sie von der Erde aus gesehen, die der Zeit unterworfen ist, erst nach Christus, bei seiner Wiederkunft auferstehen, sind sie schon zusammen mit Christus auferweckt. Denn nur er kann uns aus dem Tode heraufführen. 2Kor 4,14 denn wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, wird uns auch auferwecken mit Jesus und wird uns vor sich stellen samt euch.
Er wird uns in unsrer Zukunft auferwecken mit dem zusammen, der schon lange auferweckt ist und zur Rechten Gottes sitzt.
Kol 3,1 Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
Was zeitlich noch vor uns liegt ist also bei Gott schon geschehen. Er ist mit und ohne Johannes schon dort gewesen.
Aus Gottes ewiger Sicht sind sie schon heute mit Jesus lebendig als Personen im Paradies. Denn auch er, Jesus, befindet sich dort. Lk 23,43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Auch Paulus nimmt einmal im Epheserbrief diese Perspektive Gottes ein und schreibt, dass wir schon lebendig gemacht sind und auferweckt und mit ihm eingesetzt sind im Himmel. Epheser2,4 Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr gerettet –; 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus,
Ich habe aber definitiv noch keinen Auferstehungsleib, denn ich kann nicht durch verschlossene Türen gehen. Auch im Himmel bin ich noch nicht angekommen, denn ich lebe noch auf dieser Erde. Für Christus, der himmlisch, also zeitlos ist, ist es aber bereits geschehen.
Der reiche Mann sah Abraham und den gestorbenen Lazarus als Personen und nicht als Seelen. Die Personen Abraham und Lazarus existieren im Paradies zu einer Zeit, als die 5 Brüder des reichen Mannes noch auf der Erde leben. Wir befinden uns also ganz klar und deutlich vor der Zeit der Auferstehung der Toten. Lk 16,24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme.
Abraham und Lazarus waren eindeutig Personen. Oder seit wann haben Seelen Finger?
Jesus selbst betont, dass sie leben. Sie alle leben, obwohl sie ihr Lebensalter in Erdtagen vollbracht haben. Sie leben, ohne dabei nur einen Tag älter zu werden. Nirgends lesen wir, dass für sie weitere Tage im Himmel hinzukamen.
1. Mose 25,7 Das ist aber Abrahams Alter, das er erreicht hat: hundertfünfundsiebzig Jahre. 8 Und Abraham verschied und starb in einem guten Alter, als er alt und lebenssatt war, und wurde zu seinen Vätern versammelt.
Und bis heute kam zu diesen Lebenstagen kein einziger Tag hinzu, denn Abraham lebte von da an bei Gott zeitlos, ewig, ohne Abend und Morgen, ohne Tage. So wie es auf der neuen Welt weder Sonne, noch Nacht gibt. Abraham ist schon in den letzten und einzigen, ewigen Tag eingegangen.
Er befindet sich im Himmel und hat alles schon in der Realität erreicht. Alles ist ihm schon offenbar, denn er sieht Christus immerzu in seiner Gestalt. Wenn er alles erreicht hat, da er Christus leibhaftig hat, wie kann dann sein Körper aus der Auferstehung fehlen? Ist er denn etwa noch nicht in die Ewigkeit eingegangen? Ist er etwa erst halb in die Ewigkeit eingegangen? Sieht er etwa noch nicht Christus von Angesicht zu Angesicht? Hat der Himmel einen abgegrenzten, unewigen Warteraum, in dem weitere Tage gezählt werden, bis zum Ende der Welt? Geh ich dann etwa nicht bei meinem Tod in die Ewigkeit direkt zu meinem Herrn? Ist das Paradies bzw. Abrahams Schoß eine Art Warteraum? Kann ich nicht bei meinem Herr sein? Muss ich dann bei Abraham warten, bis ich einmal zu Jesus vorgelassen werde? Oder gibt es dort Jesus- Besuchszeiten, wie im Paradies? Wie kommt es dann, dass Johannes die Menschenmenge im Himmel vor dem Thron Gottes sieht? Müssten diese nicht in dem Warteraum sein?
Wie kann Jesus am Kreuz sagen: Lk 23,43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
wenn er selbst erst nach der Auferstehung am dritten Tag zum Vater geht? Er müsste doch sagen: „Warte noch. In drei Tagen sehen wir uns im Paradies wieder. Ich muss vorerst noch ins Totenreich.“ Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, Jesus wäre an Karfreitag zuerst ins Paradies, übrigens ohne den Vater zu sehen, dann hinab ins Totenreich und dann am dritten Tag wieder hinauf, diesmal zum Vater? Kann Jesus nicht nur deshalb „heute“ sagen, weil die Ewigkeit zeitlos ist und er tatsächlich an dem gleichen Tag mit ihm im Paradies war? Jesus geht am dritten Tag zum Vater und kommt gemeinsam mit dem anderen vom Kreuz dort an. Jesus kann nach seinem Sterben gar nicht direkt ins Paradies, denn er trägt die Sünden der Welt. Sein Weg führt weiter hinab ins Totenreich.
Bei Gott gibt es eben nur diesen einen, einzigen Tag bzw. eben gar keine Zeit. Es gibt dort nur „Heute“.
Aus der Sicht der Menschen und unsrer Welt, die der Zeit unterworfen ist, kommt die Stunde der Auferstehung erst am Tag der Wiederkunft Jesu. Johannes 5,28 Wundert euch darüber nicht. Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, 29 und es werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.
Aus der Sicht Gottes ist es gleichzeitig beides. Die Stunde kommt und sie ist schon jetzt. Johannes 5,25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören, die werden leben.
2. Korinther 5,1 Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. 2 Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, 3 weil wir dann bekleidet und nicht nackt befunden werden. 4 Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. 5 Der uns aber dazu bereitet hat, das ist Gott, der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat. 6 So sind wir denn allezeit getrost und wissen: Solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn; 7 denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. 8 Wir sind aber getrost und begehren sehr, den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn.
Unser Leib ist ein irdisches Haus oder im Vergleich mit dem himmlischen Leib eher eine Hütte, ein Zelt. Irgendwann wird dieses Haus abgebrochen. Wir sterben. Ohne unseren sterblichen Leib stehen wir allein mit unsrer Seele und unseren Sünden nackt da. Es gibt keinen vorübergehenden, vorläufigen weißen Mantel der Gerechtigkeit, der uns im Warteraum der Ewigkeit kleidet, sondern nur das eine neue Leben der Gerechtigkeit in Christus. Das neue Leben in Christus, unser Auferstehungsleib, das ist der Mantel der Gerechtigkeit, das ist Christus selbst, denn er ist meine Gerechtigkeit. In der Schrift sehen wir, dass wir im Himmel bekleidet sind. Ob mit dem hochzeitlichen Gewand aus Mt 22,12 oder dem weißen Gewand aus Offenbarung 6,11. Wir sind dazu von Gott ausersehen, nach dem Sterben sofort den neuen Leib, das neue Leben zu bekommen. Als Garantie hat Gott dieses neue Leben schon jetzt durch den Geist Gottes in unser Leben gegeben. Wir haben sogar heute schon das neue Leben bekommen. Denn ich bin eine neue Kreatur. Er hat alles neu gemacht. Wird mir das für die Zeit im Warteraum wieder abgenommen?
Wir sprechen auch hier von der Auferstehung, denn Jesus sagt: Johannes 11,25 Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; 26 und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.
Jesus spricht hier über den ersten und den zweiten Tod.
Zum ersten Tod sagt Jesus: er, Jesus, ist die Auferstehung, die Rettung vor dem ersten Tod. Wer an ihn glaubt, der wird bei seinem irdischen Tod direkt weiterleben. Es gibt aber nur ein Leben. Das ist Christus. Das Leben, das Christen bekommen, ist also das neue Leben. Es besteht aus dem himmlischen, engelhaften, christusgleichen Auferstehungsleib. Mk 12,25 Denn wenn sie von den Toten auferstehen, […] sondern sie sind wie die Engel im Himmel.
Die ersten Christen mussten also nicht schon über 2000 Jahre und noch länger, nackt im Himmel warten bis endlich die Auferstehung ihres Leibes kommt und sie einkleidet. Der Geist Gottes, den wir heute schon bekommen haben, garantiert heute schon Ewigkeit und keine vorübergehende Zwischenzeitlichkeit.
Zum zweiten Tod sagt Jesus: er, Jesus, ist das Leben. Wer das neue Leben hat und an Jesus glaubt, der lebt ewig, ohne jemals zu sterben. Wer Jesus hat, hat das Leben. Der Auferstehungsleib kann nicht mehr sterben. Das ist die Rettung vor dem zweiten Tod.
Unser neuer, himmlischer Auferstehungsleib ist dem von Christus gleich. Es ist ein Bau von Gott erbaut. Dieser Bau bedeutet Leben.
Die Botschaft Jesu bei der Auferweckung des Lazarus war: Lazarus lebt. Wenn er gerade nicht auf der Erde verfügbar ist, dann nicht, weil er tot ist, sondern weil sein irdischer Leib schläft. Unsere Leiber liegen und schlafen als Weizenkörner im Erdreich bis zum Ende der Zeit. Dann erwachen, erblühen sie als neue Körper in der Zeitlosigkeit. Da sie in der Zeitlosigkeit ankommen, können wir dieses weiße Gewand, diesen neuen Körper trotzdem heute schon direkt nach unserem Tode bekommen. Unser Körper kommt am gleichen Tag an. Dasselbe ist bei Christus geschehen nur zeitlich kürzer in zwei Tagen. Mein Auferstehungsleib und ich, wir sind „heute“ im Paradies, denn es gibt keine „ich“- Identität ohne einen Leib. Eine Seele ohne Leib ist unvollständig, fehlerhaft. Zu was bräuchte sie sonst einen Körper?
Man könnte nun sagen, dass auch Christus mindestens zwei Tage im Grab war, bevor sein Körper auferstand. Allerdings ging er für uns stellvertretend den Weg durch den Tod ins Totenreich. Und trotzdem spricht er eben zu dem anderen am Kreuz von „heute“.
Nach dem Tod Moses wurde um seinen Leib, seinen Leichnam gestritten. Satan, der Tod, wollte ihn nicht herausgeben. Der Erzengel Michael stritt und rechtete mit ihm. Satan, der Tod, musste seinen Anspruch auf den Leib von Mose aufgeben. Dies kann übrigens nur aufgrund des Opfertodes Jesu geschehen. Willst du mir nun sagen, dass der Leib Moses zumindest bis zur Auferstehung Jesu, denn Christus ist unbestritten der Erste, in einem Zwischenzustand von Tod und Leben aufbewahrt wurde? Wie kann dann Gott ein Gott der Lebenden sein, wenn er den Leib Moses nicht mit Leben erfüllt? Judas 1,9 Als aber Michael, der Erzengel, mit dem Teufel stritt und mit ihm rechtete um den Leichnam des Mose, wagte er nicht, ihn für die Lästerung zu verurteilen, sondern sprach: Der Herr strafe dich!
Nur Christus selbst konnte den Leichnam Moses aus dem Totenreich heraufführen.
Petrus schreibt in 1. Petrus 1,3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch,
Dieses unvergängliche, unbefleckte Erbe wartet im Himmel schon auf mich. Der Himmel ist der Aufbewahrungsort eines ewigen Erbes. Ich kann es bekommen, sobald ich dort ankomme. Das ist lebendige Hoffnung.
1. Petrus 1,5 die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit.
Offenbar, für alle sichtbar, wird unsere Seligkeit aber erst zur letzten Zeit.
6 Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7 auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. 8 Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, 9 wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.
10 Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die geweissagt haben von der Gnade für euch, 11 und haben geforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutet, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach. 12 Ihnen ist offenbart worden, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienen sollten mit dem, was euch nun verkündigt ist durch die, die euch das Evangelium verkündigt haben durch den Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt ist, – was auch die Engel begehren zu schauen.
Deswegen muss auch die erste Schöpfung samt ihrer Zeit, ihrer Abende und Morgen vernichtet werden. Deshalb ist die alte Schöpfung überhaupt erst der Zeit unterworfen, denn mit der Zeit wird auch alles Geschehene innerhalb der Zeit beendet. Sonst wäre Christi Todesschrei ewig!
Kein Wunder, dass vor dem Paradies der Engel mit dem flammenden Schwert steht. Für das Kreuz, für das Weizenkorn darf es niemals Zeitlosigkeit geben. Das Weizenkorn muss ein Ende haben. Es muss zum Sterben, zum Keimen gebracht werden. Das Ewige, Neue muss wachsen.
Ein weiteres Beispiel für die Zeitlosigkeit im Himmel: Offenbarung 5,13 Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Das Lamm hat gerade erst das Buch genommen um die Siegel zu öffnen, da preisen wirklich alle Geschöpfe Gott, dabei lästern die Menschen noch bei der letzten Schale den Herrn. Der Lobpreis, der hier erwähnt wird, findet daher von der Erde, von der Zeit aus betrachtet, erst später statt.
Die Zeitlosigkeit Gottes sorgt dafür, dass die Ersten die Letzten und gleichzeitig die Letzten die Ersten sein werden. Das ist Gleichzeitigkeit. Der Schächer am Kreuz war zwar der erste der Geretteten, aber er wird gleichzeitig auch zu den letzten Gehören, denn wir sind alle schon mit Christus gekreuzigt worden. Ich werde den, der damals war genauso im „heute“ treffen. Wenn ich heute sterbe und zu meinem Herrn gehe, dann findet meine Auferstehung statt, die damals bei Jesu Auferstehung war und am Ende der Zeiten stattfinden wird.